Ich schätze, dass wir uns bereits in der sechsten oder siebenten Woche in Quarantäne bzw. Isolation befinden. So genau weiß ich es auf Anhieb aber ehrlich gesagt nicht, da die letzten Wochen irgendwie zu einem einheitlichen Brei zusammenlaufen. Wir verbringen unsere Tage eben zuhause und gehen nur selten raus.

Das macht die Zeit ein wenig eintönig und für Quinn geht es statt auf den Spielplatz nun regelmäßig auf den Balkon. Das findet sie zumindest aktuell noch recht nett und für Unterhaltung in Form von Picknicks oder Seifenblasen ist auch gesorgt. So richtig draußen, nur zum Vergnügen, waren wir seit den Ausgangsbeschränkungen kaum. Bei den paar Malen dachten wir und offensichtlich zahlreiche andere auch, dass es gar nicht so schwierig sein kann, einen wenig frequentierten, sonnigen Ort an der frischen Luft zu finden. Kleiner Tipp, der Kahlenberg ist kein solcher Ort 😅. Der Garten der Großeltern schon eher. Auch wenn die Besuche selten und die Aufenthalte durch Social Distancing ↔️ ein wenig seltsam sind. Aber das bringt die heutige Zeit nun mal mit sich.

Somit spielt sich unser Leben seit Langem eigentlich gänzlich innerhalb unserer eigenen vier Wände ab, was Eintönigkeit zumindest für Mama und Papa zum größten Problem macht. Unsere beiden Geburtstage oder Ostern haben wir dadurch ebenfalls abseits von allem, isoliert in unserer Wohnung „gefeiert“ und auch unsere erste Reise in diesem Jahr haben wir mit viel Fernweh absagen müssen. Ein kleiner Preis, wenn man mal das große Ganze und die Tragik dieser Krise betrachtet. Täglich neue Berichte und Nachrichten zu sehen (vor allem in den ersten Wochen), lässt die Wohnung phasenweise dann einfach noch kleiner und beengter wirken. Vor allem mental ist das schwierig. Eben eine herausfordernde Zeit und ein wenig seltsam zugleich.

Denn abgesehen von unserem privaten, spielt sich auch unser berufliches Leben im selben Raum und sogar in der selben Zeit ab. Das Aufwachen von Q (ca. um 06:30 😂) läutet gleichzeitig auch unseren Arbeitstag ein. Kurz die Kleine versorgt und prompt sitzen wir schon vor dem Laptop und gehen unseren Tätigkeiten nach. Natürlich nicht immer am Stück, sondern mit kleinen Spielpausen. Für Quinn sind Mama und Papa einfach zuhause. Warum, spielt keine Rolle. Sie scheint es einfach nur sehr zu genießen.

Dem steht dann leider viel zu oft ein „Nein“ gegenüber. Das rutscht einem dann einfach viel zu schnell über die Lippen. Denn immer wieder erwischt man sich, wie man zu überhastet ein „Nein, später.“, „Nein, mach das nicht.“ oder „Nein, ich kann jetzt nicht.“ abfeuert. Dass Quinn noch nicht in vollen Zügen verstehen kann warum, macht das Ganze natürlich schwierig und kann auch einfach mal herzzerreißend 💔 sein, wenn man ihren leicht verwirrten und enttäuschten Blick sieht. Denn „Ich muss arbeiten.“ ist für sie kein valider Grund und das ist auch in Ordnung so. Dadurch kann es mal passieren, dass die Grenzen zwischen Arbeits- und Spielzeit verschwimmen und man als Elternteil plötzlich vor der Herausforderung steht, Video-Calls, Essen machen und Knete walzen unter einen Hut bringen zu müssen 🎩.

Klar, all das ist sehr anstrengend. Tage können endlos erscheinen. Vor allem wenn man nicht genau weiß, wie sich „draußen“ die Situation weiterentwickeln wird, welche Folgen die angekündigten Lockerungen mit sich bringen und welche Perspektiven man zukünftig haben wird. Doch schiebt man das und die anderen negativen Aspekte mal ein wenig zur Seite und zieht man sich ein wenig in seine kleine persönliche Bubble zurück, erlaubt uns das diese Zeit mit Quinn in vollen Zügen zu genießen. Denn ehrlich gesagt, wann wird es jemals wieder die Chance geben, dass wir als Familie so viel Zeit am Stück miteinander verbringen können?

Manchmal ist diese einfache Sichtweise dann wohl auch die Beste 🤷‍♂️. Denn so eröffnet sich plötzlich Raum für Aktivitäten, für die ich mir ehrlich gesagt davor zu wenig Zeit genommen habe. Zu wenig, weil ich aktuell immer öfter bemerke, was mir durch meinen persönlichen und beruflichen Alltag so entgeht. So bringt ein schnelles „Ja“ statt einem überhasteten „Nein“ nicht nur die Augen von Q zum Leuchten 😍, sondern schickt einen plötzlich in Peppa’s Matschepfütze oder auf ein Abenteuer mit Catboy, Eulette und Gecko 🔵🔴🟢. Monitorpause sinnvoll genutzt und auch Quinn ist glücklich, was am Ende des Tages das ist, was wirklich von wert ist.

Basteln, Spielen, Tanzen, Singen, sogar Sport und noch so einiges mehr stehen auf unserer gemeinsamen Tagesordnung. Einfach Spaß zu haben ist dabei das Wichtigste. Ebenfalls ist es schön, Q’s Entwicklung stetig und ohne Lücken miterleben zu können. Wir beobachten, wie sie täglich Fortschritte macht. Alleine, was sich sprachlich getan hat, ist einfach überwältigend. Da bleibt einem einfach nur ein staunendes „Wow, sie kann schon so viel!“.

Natürlich läuft nicht jeder Tag ideal. Einige davon sind sogar das genaue Gegenteil. Manchmal gelingt es einfach nicht, diesen gut und spannend zu gestalten. Vor allem, wenn man sich zum größten Teil darauf beschränkt, sich innerhalb der Wohnung zu beschäftigen. Am Ende ist man dann auch einfach mal froh, dass man es bis zur Schlafenszeit geschafft hat. Auch das soll vorkommen, ist aber auch in Ordnung.

Trotzdem genieße ich die Zeit Zuhause sehr. Trotz der aktuellen Geschehnisse, überwiegt für mich persönlich das Positive. Denn daheim zu sein, hat es mir möglich gemacht, noch mehr von und mit Quinn zu erleben. Trotz aller Umstände, erleben wir gerade eine schöne Zeit, die uns noch näher gebracht hat ❤️.

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